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Latin Jazz: Ritmo Caliente



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Artist: Palmieri, Eddie

2003 | Concord Jazz

Details:

N/A

Duration: 68 min.

 

Tracks

1 la voz del caribe
Artist: eddie palmieri
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2 grandpa demi-tone blues
Artist: eddie palmieri
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3 billie
Artist: eddie palmieri
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4 lazaro y su microfono
Artist: eddie palmieri
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5 ritmo caliente II
Artist: eddie palmieri
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6 tema para renee
Artist: eddie palmieri
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7 leapfrog to harlem
Artist: eddie palmieri
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8 gigue (bach goes bata)
Artist: eddie palmieri
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9 dime
Artist: eddie palmieri
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10 sujetate la lengua
Artist: eddie palmieri
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11 lo que traigo es sabroso II
Artist: eddie palmieri
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Reviews

Fuer echte Salseros steht nicht erst seit Beginn unserer Charts fest: die wahre Salsa kommt aus New York! Nun moechte ich die Verdienste eines Wayne Gorbea, Spanish Harlem Orchestra, Jimmy Sabater & Son Boricua oder Frankie Vasquez & Los Soneros Del Barrio keineswegs schmaelern, im Gegenteil. Die Salsa lebt, und das ist nicht unwesentlich das Werk genannter Interpreten. Dabei uebersieht man allerdings, dass Wayne Gorbea und Kollegen einem Sound huldigen, den kein geringerer als der gekroente Meister der Salsa, Eddie Palmieri, vor 30 Jahren gepraegt hat. Es wundert daher schon ein bisschen, dass New Yorker Salsa-Bands einem Stammplatz in unseren ToppTen abonniert zu haben scheinen, waehrend sich der Meister selbst schwer tut. Das galt schon fuer das Grammy-gekroente und absolut erstklassige Album OBRA MAESTRA im Duett mit Tito Puente und mehr noch fuer LA PERFECTA II. Ich bin daher sehr gespannt, wie sich das brandaktuelle Album RITMO CALIENTE gegen die harte Konkurrenz behaupten wird. UN GRAN DIA EN EL BARRIO ist immerhin schon seit sage und schreibe acht Monaten unangefochten auf Platz Eins. Aber ich uebertreibe garantiert nicht, wenn ich behaupte, dass RITMO CALIENTE mindestens ebenso gut ist! Und das ist nicht eine Kopie, sondern das Original! Obendrein mit einem Sound, der seinesgleichen sucht! Hier rauscht im Gegensatz zu Spanish Harlem gar nix. Salsa-Power pur!!! Herman Oliveira als Leadsaenger steht Frankie Vasquez (der hier uebrigens in den Choros mitsingt) in nichts nach, und der Opener La Voz Del Caribe mit Hermans unverkennbarer Stimme setzt als fetzige SalsaDescarga den Masstab fuer diese Scheibe, einen Masstab, den die zehn folgenden Songs muehelos halten und sogar uebertreffen. Und das ohne Ausnahme! Eine kurze Verschnaufpause (nur geschwindigkeitsmaessig...) gibt's mit der ChaDescarga Grandpa Semi-Tone Blues, bevor Billie mit 105 bpm wieder in die Vollen geht. Gaensehaut ist garantiert, wenn sich der BoleroSon Lazaro Y Su Microfono nach 5:15 Minuten in einen unwiderstehlichen MontunoCha steigert und diesen mit perfektem Wechselspiel zwischen trombones und flauta noch weitere drei Minuten durchzieht. Mit das Beste, was ich seit langem gehoert habe, und ich kann gar nicht genug von diesem Song kriegen! Eine PachangaDescarga praesentiert uns Eddie sodann mit Ritmo Caliente II, und es folgt satte acht Minuten wunderschoener Bolero mit Tema Para Renee (seiner Tochter gewidmet). Variation pur, aber genug geschwoft, Zeit fuer satte SalsaDescarga, und die kommt auch prompt mit Leapfrog To Harlem. Gigue (Bach Goes Bata) ist ein gelungenes Experiment mit klassischer Musik und afrokubanischen Rhythmen im 3/4- bzw. 6/8-Takt, wobei sich der Meister am Piano so richtig austoben darf. Austoben darf sich der Taenzer wieder mit der BoleroChaDescarga Dime und den beiden abschliessenden Titeln. Sujetate La Lengua ist nach La Voz Del Caribe ein weiterer HitTipp im idealen Salsa- Tempo von 90 bpm. Fast haette ich gesagt im Stile von Wayne Gorbeas Estamos En Salsa, aber es ist ja genau umgekehrt! In die Vollen geht's dann nochmal mit der PachangaDescarga Lo Que Traigo Es Sabroso II. Geht ganz harmlos mit 95 bpm los, aber dann... Fazit: mit RITMO CALIENTE hat Eddie Palmieri ein absolutes Topp- Album vorgelegt, dass in allen denkbaren Kategorien ohne Einschraenkung fuenf Sterne bekommen muss: Soundqualitaet, Hoergenuss, Spieldauer (67 Minuten!), Booklet (mit swingenden Liner-Notes von Robert Farris Thompson, einem der besten Kenner afrokubanischer Musik), Variation, Originalitaet, und natuerlich Tanzbarkeit! Und wenn alles mit rechten Dingen zugeht, muesste er fuer diese Scheibe obendrein eigentlich schon wieder einen Grammy bekommen...

(Mit freundlicher Genehmigung von DJ Zorro www.salsa-charts.com)


DJ Zorro salsa-charts.com, 20040105

 

Eddie Palmieri, eine Ikone der lateinamerikanischen Musik, läuft gerade erst richtig in Hochform auf. Abgesehen von seiner Europatournee (Konzertbesuch in Stuttgart Anfang Juli) liegt die Veröffentlichung seines letzten Albums nur wenige Monate zurück. Mit La Perfecta II, stellte er erstmals seine neue Band vor. Er nahm sich vierzig Jahre Zeit um wieder eine Band zu gründen, die seine richtungsweisende Musik aus dieser Zeit gebührend wiedergeben kann und diesen Namen auch verdient. In Ritmo Caliente, welches den viel jazzigeren, dabei nicht Mal latinlastigen Vorgänger an Tanzbarkeit übertrifft, sind mit ?Ritmo Caliente II? und ?Lo Que Triago es Sabrosso II? auch zwei supergelungene (Salsa-)Neuinterpretationen aus den Sechzigern dabei.

Es scheint als wollte Palmieri mit diesem Album nachholen, was er beim Vorgänger versäumte. Mit ?Gigue (Bach goes Batá)? gibt es diesmal nur ein Klassik-Stück, welches sich, wie es der Titel schon verrät, in ein Afro- Latinjazz mit rhythmischer Batá-Trommel verwandelt. Auch wenn es nicht zu den Salsatiteln gehört, bis zum Einsetzen der Trommeln baut sich Spannung auf und wenn es dann so weit ist giert man trotz Überlänge nach mehr.

Der erste Titel ?La voz del caribe? lockt als harmloser Mambo auf die Tanzfläche und knockt anschliessend fast zu Boden. Hermán Olivera ist ?La voz?, mit Betonung bei ?La?, und Eddies Piano heizt derart ein, dass sich Atemlosigkeit breit macht. Insgesamt hält sich Palmieri auf dieser Scheibe zurück, wenn er aber seine Solis spielt, ist er unerreichbar. Es gelingt ihm immer wieder an unvorhersehbaren Stellen einen genialen Pianostring hervorzuzaubern. Mit dem ?Grandpa Semi-Tone Blues? wird eine kleine Pause gegönnt, hier glänzt Karen Joseph an der Flöte und jeder Musiker gibt seinen besonderen Jazzbeitrag. ?Billie? setzt wieder mit viel Congabeat fort, was der erste Titel begonnen hat. Palmieri gab in den Sechzigern dieser Mischung aus Mambo und Conga sogar einen Namen, Mozambique. Schliesslich versteht sich Palmieri auch als Interpret afrocaribischer Musik. (Seltsamerweise hat sich nur die Tomatensosse wirklich durchgesetzt)

Während ?Leapfrog to Harlem? instrumentalen Mambo im Uptempo versprüht, wird in ?Sujetate la Lengua? von Olivera die Verbreitung von Unwahrheit angemahnt, was irgendwie (leider immer) den Zahn der Zeit trifft. Diejenigen die gerne und dabei mit viel Herz Cha-Cha tanzen werden mit ?Lázarro y su Micrófono? bestens bedient. Im Coro hat Frankie Vazquez (Los Soneros del Barrio) in bester Harmonie mit Leadsänger Olivera dieser Scheibe auch zur gesangtechnischen Perfektion verholfen. Ritmo Caliente ist allererste Paprika und gehört unbedingt in jede Sammlung.

(Mit freundlicher Genehmigung von DJ Spiros; www.salsa-stuttgart.com)


DJ Spiros, 20040107

 

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