Buenaventura, Yuri

Salsa Dura

Genre: Salsa
Label: Universal Music Laufzeit: 49 min.
Code: um983203
EAN: 602498320334

Salsa Dura
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Detailinfos zu den Titeln

 

Reviews

  Review : DJ Michael

Salsa, Salsa - diesen Mega-Hit aus dem Jahre 2000 kennt wohl jeder. Er stammt von dem in Frankreich lebenden kolumbianischen Sänger Yuri Buenaventura. Damals unterstellte ich in meiner Besprechung schon einen kommenden Kultstatus für dieses Lied ( CD-Besprechung -->hier ) Gespannt auf Neuerscheinungen von Yuri Buenaventura und seinem Orchester bin ich aber schon seit seiner ersten CD 'Herencia Africana' aus dem Jahr 1998 mit der wundervollen Salsa-Version von Jaques Brel's 'Ne me quitte pas'. Eine mit Spannung erwartete Neuerscheinung gab es dann auch 2003 ( CD-Besprechung -->hier ) mit der in Puerto Rico aufgenommenen CD Vagabundo. Diese war aber unter den Salsa-Tänzern nicht so erfolgreich wie die Vorgänger-CD 'Yo Soy'. Auf der neuesten CD ist er wieder etwas zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Aufgenommen wurde die CD diesmal in Kolumbien - und mit von der Partie - man traut sich den Namen schon gar nicht mehr zu schreiben - an den Congas Diego Galé. Wo spielt der eigentlich nicht mit?

Nun heisst es also nicht mehr Salsa, Salsa sondern Salsa Dura. Und genau das bekommen wir auch im gleichnamigen Titelsong mit allem was eine Salsa Dura ausmacht. Kein Liebesgelaber und schmalzige Streicheleinheiten sondern explosiver Rhythmus mit Timbales-Solo ( sehr lustig vokal unterstützt durch Yuri ) und allem was gemeinhin dazugehört. Sicherlich wird das ein Hit, wenn auch nicht so einprägsam wie ...tja wie das woran ihn alle messen ... so sind wir eben. Ein Salsa, Salsa ist es nicht, aber ein handwerklich sehr solide gemachter, mitreissender Dancefloor-Filler.

Gab es auf Vagabundo die eine oder andere Tango-Nummer, so werden uns diesmal sehr sehr schönen Boleros zwischendurch präsentiert - eine alte Fania-Gepflogenheit übrigens. Fast alle Original-Platten des ehrwürdigen Labels hatten immer einen oder 2 Boleros mit dabei. Aber keine Angst - diese CD ist mit 13 Titeln reichlichst bestückt - es sind auch genügend reine Salsa-Titel vorhanden. In einem Interview ( Text -->hier ) erwähnte Yuri, dass er eigentlich vorhatte, ein Doppelalbum mit bis zu 20 Titeln zu produzieren.

Cuanto Te Debo ist ein Stück halb Bolero, halb Salsa - in der Tradition von seiner 'Ne me quitte pas' - Salsa-Version. Auch so ein halb und halb Stück: Las Cuarentas. Der erste reine Bolero ist dann Temes. Erst im 4. Titel gibt es wieder mehr dura: Rueda De Casino. Kubanische Salsa? Nein eher die Interpretation von kubanischer Salsa durch Yuri Buenaventura, der übrigens gar nicht so sehr zwischen kolumbischer, kubanischer, puertorikanischer oder europäischer Salsa unterscheiden mag. Wichtig für ihn ist eher die Interpretation dessen, was Salsa für einen Musiker ausmacht. Eine reine Timba ist es also nicht. Was ihn aber an der Rueda fasziniert hat, ist die Authentizität der Musik und der Tänzer ( "nur die, die die Musik wirklich lieben und respektieren sind fähig in den Kreis zu gehen" - whow!).

No Estoy Contigo (langsame Salsa) klingt beim ersten Hören wieder sehr nach Liebeslied. Der Hintergrund ist aber ernster. Wie immer auf seinen CDs verarbeitet Buenaventura auch politische Ereignisse. 3046 entführte Personen gab es zum Zeitpunkt der Aufnahme der CD in Kolumbien. Beide Songs ( 3046 ist die Bolero -Version mit gleichem Text ) ist Opfern von Kidnappings gewidmet. Ein zunehmend globales Problem. Der 2. ( oder besser 3. ) politische Song der Cd ist eine Hommage an Patrice Lumumba ( kongolesischen Unabhängigkeitskämpfer und späterer Präsident des Landes, der 1961 ermordet wurde ). Fängt an als Rumba um dann im 2. Teil als wirkliche Salsa Dura zu enden.

Womit wir wieder beim Thema wären: Salsa Dura. So heisst ja die CD und 3 Titel sind mir noch aufgefallen, die dieses Attribut auch zurecht verdient haben: Da wären Amanecio und Marruecos. Und vor allem Siboney - auch nicht so schnell ( 85 BPM ). Aber was für eine Power. Und es beweist: Salsa Dura muss durchaus nicht ein hirnloser Sprint in einem atemberaubendem Tempo von 110 BPM sein. Auf die Power und die Intelligenz der Musik kommt es an - nicht auf die Geschwindigkeit!



Fazit: Tolle abwechslungsreiche, intelligent gemachte CD. Für DJs natürlich Pflicht: Salsa Dura!

DJ Michael Peters; www.salsa.de


DJ Michael, 20070703

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