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Detailinfos zu den Titeln
1 - campana mayoral
ivan caceres y su bongolandia
2 - vous le vous danser
ivan caceres y su bongolandia
3 - no pare el carnaval
ivan caceres y su bongolandia
4 - esclavo de amor
ivan caceres y su bongolandia
5 - medley la flamboyan
ivan caceres y su bongolandia
6 - changui compay
ivan caceres y su bongolandia
7 - merecumbe
ivan caceres y su bongolandia
8 - ni pito ni flauta
ivan caceres y su bongolandia
9 - okere
ivan caceres y su bongolandia
Reviews
Review : DJ Michael
Im Dezember möchte ich mal wieder eine Debüt-CD eines unbekannten Musikers vorstellen. Wie schon oft erwähnt, haben es Salsa- Musiker zur Zeit aus den unterschiedlichsten Gründen sehr schwer, CD's zu veröffentlichen. Umsomehr gilt dies für Musiker, die dies zum ersten Mal tun wollen. Der Musiker, den ich heute vorstellen möchte, kommt aus Puerto Rico, sein Name: Iván Cáceres. Seit 20 Jahren spielt er vornehmlich Bongos & Campana - aber auch andere Instrumente der Rhythmussektion. Er hat bei Gruppen, wie Orchestra Experimental , Orchestra La Corporacion Latina, La Conspiracion, Joey Pastrana und anderen als Musiker mitgewirkt und war auch an CD Produktionen beteiligt. Aber eine eigene CD war immer sein Traum. Der erfüllte sich nicht - obwohl er bei mehreren Plattenfirmen die Klinken putzte. Die Plattenbosse verstanden 1. seine Musik nicht und wollten 2. kein Risiko mit einem Debütanten eingehen. Siehe dazu auch unser Interview, welches wir mit Iván führen konnten ( am Ende dieser Besprechung ). Die müssen taub gewesen sein, die Bosse. Jedes einigermassen mit Salsa vertrautes Ohr hört schon bei den ersten Takten auf der CD: Hier geht's zur Sache...
Viele Musiker lassen sich durch solche Erlebnisse entmutigen, Iván hatte aber seinen Traum von der eigenen CD. Um Geld zu verdienen (bitte nicht glauben, dass man von Salsa als Musiker leben kann - das gelingt nur den wenigen an der Spitze), arbeitete er als Creative Director bei einer Werbefirma. Die natürlich auch was mit Musik zu tun hat. So stammt von ihm z.B. das Cover der letzten Willie Rosario-CD. Mit http://www.bongolandia.com etablierte er dann eine Internetseite, über die er Congas und Bongos der Firma Sol vertrieb. Und er nutzte das so etablierte Label Bongolandia, und die dadurch entstandenen Vertriebswege und produzierte mit eigenem Geld und auf eigenes Risiko seine erste CD 'Roots of Acid Salsa'. Zu der er natürlich auch selbst das Cover entworfen hat. Eine abenteuerliche Story. Erinnert auch ein bisschen an Rafael Ithier von El Gran Combo, der vor 30 Jahren eine Hypothek auf sein Haus aufnahm, um ein Plattenlabel zu gründen mit dem er dann Gran Combo Platten produzieren konnte. Nunca le permita a nadie que le diga hasta donde usted puede llegar ... hat Iván auf die Innenseite seines CD-Covers geschrieben ..( etwa: Lass dir niemals von niemanden vorschreiben, bis wohin Du gehen kannst ...) - ein köstliches Bonmot für die Plattenbosse, die seine Musik nicht wollten.
Interessant ist auch die Story, wie sich Iván vor 25 Jahren vom überzeugten Rocker und Jimi Hendrix-Anhänger zum Salsa- Aficionado wandelte. Alles weiter unten im Interview nachzulesen ...
Nun aber zu der CD. Die mit einem Kracher beginnt. Campana Mayoral - eines meiner Lieblingsstücke von José Mangual hat er neu aufgenommen. Und - nanu - die Stimme kennt man doch! Genau Luisito Carrion - einst auch Sänger bei Iváns musikalischen Vorbild Sonora Ponceña ( u.a. A comer lechon ... ). Danach startete Luisito Carrion dann in den 90ern eine Solo-Karriere mit teilweise auch sehr romantischer Salsa. Aber hier auf dieser CD hört man Luisito wieder bissig wie in alten Sonora Ponceña - Tagen. Er hat genau die richtige Stimme für Iván's agressive, swingende, von den Bongos und der Campana ( Kuhglocke ) getriebene sehr rhythmusorientierte Salsa! Was für eine Neuaufnahme! Und was für eine Campana von Iván Cáceres gespielt! Der Mann ist eine Meister seines Faches! Die Arrangements und die Aufnahmequalität der CD's sind vom Allerfeinsten - das dies hier eine Debüt-CD sein soll - noch dazu selbstproduziert - man kann's kaum glauben.
Aber dann erst. Der Pistenstürmer hier in Berlin ist die No. 2 der CD - ein altes Nestor Torres Stück. Jetzt werden die Frankophilen unter Euch aufheulen - auf der CD steht 'Vous Le Vous Dancer' - gemeint ist natürlich Voulez Vous Danser. Göttliches Tres & Bongo Intro und dann gehts ab! Die Tres und die Bongos hören wir dann nochmal im Mittelteil. Frontsänger Luisito Carrion läuft in diesem Titel zu Hochform auf.
Esclavo de Amor - Titel - No. 4 knüpft eher an die Salsa-Romantica-Tradition von Luisito Carrion an. Eine sehr schöne gefühlvolle Salsa. Schräger zu geht's da schon bei No Pare El Caranaval oder dem Re-Remake von Merecumbé. (Das Original von Johnny Colon gelangte vor 2 Jahren durch Los Titanes nochmal zu Ruhm). Hier hört man auch mal eine E-Gitarre (Jimi lässt grüssen!). Das Tempo von Merecumbe ist schon recht fesch. Ebenfalls mit 110 Bpm kommt Changui Compay daher - für mich auch eines der Highlights wegen dem fänomenalen Bongo-Solo in der Mitte des stücks.
Etwas ruhiger - aber musikalisch nicht weniger wertvoll ist die Referenz, die Iván der Formation erweist, durch die er zum Salsa- Aficionado wurde: Medley La Flamboyan
Fazit: Endlich mal wieder ein Newcomer, der richtig einschlägt - die CD swingt von vorne bis hinten - bravo!
(Mit freundlicher Genehmigung von Michael Peters; www.salsa.de)
DJ Michael, 20040220
Review : DJ Zorro/ Rob Lücking
Vor ein paar Wochen hatten wir hier im Gaestebuch eine interessante Diskussion, fuer was denn CD-Tipps eigentlich gut sind. Letztendlich sei Musik wie so vieles andere doch Geschmackssache. Stimmt! Aber wenn man den Geschmack desjenigen kennt, der die CD bespricht, ist das schon mal ein guter Anhaltspunkt, ob einem ein Album gefallen koennte. So ging es mir beispielsweise mit DJ Michaels Besprechung von Ivan Caceres & Su Bongolandias ROOTS OF ACID SALSA. Nachdem ich selbige gelesen hatte, war ich mir sicher, dass ich mir diese Scheibe anschaffen musste, und ich habe keinen Cent bereut, im Gegenteil: ROOTS OF ACID SALSA bekommt von mir die Hoechstnote von fuenf Sternen! Ganz ohne Zweifel eine der besten Salsa-Produktionen dieses Jahres! Hier stimmt wirklich alles: Ivan Caceres liefert eine erstklassige Percussions-Performance nach der anderen ab, Willie Sotelo tobt sich am Keyboard aus, und Luisito Carrion und Ruben Roman sorgen fuer die notwendige stimmliche Untermalung (Ruben klingt uebrigens verdammt gut nach Marvin Santiago!). Und obwohl sich die CD vom ersten bis zum letzten Song auf hoechstem Niveau bewegt und wirklich alle(!) Titel das Zeug zum Hit haben (viele Interpreten waeren froh, auch nur einen Song dieses Kalibers auf ihren Alben zu haben), gibt es fuer meinen Geschmack auch einen klaren Favoriten: Merecumbe (Revisited). Wow, Descarga vom Feinsten! Hier wird einem auch klar, was mit 'acid salsa' gemeint ist (aber ich will nicht zuviel verraten...). Auf Platz 2 folgen gemeinsam Changui Compay (El Viaje A Bongolandia), Medley La Flamboyan, Ni Pito Ni Flauta, Esclavo De Amor und Vous Le Vous Dancer. Und der Rest ist einfach klasse. Diese Scheibe ist Energie pur! Das einzige vielleicht negativ Anzumerkende ist die kurze Spieldauer von nur 38 Minuten (aber lieber 38 Minuten Topp als 70 Minuten Flopp, oder?).
Mit freundlicher Genehmigung von Rob Lücking; www.salsa-charts.com)
DJ Zorro/ Rob Lücking, 20040220
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