Tango bei Danza y Movimiento
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Andorinha, Sexteto; Gobi, Sergio
De Pura Curda
Genre: Tango: TangoLabel: Auris Subtilis Laufzeit: 52 min.
Code: aus005020
EAN: 4260077710202
Everybody dancing Tango regularly, at least in Europe, will have met the Sexteto Andorinha. They are a popular live orchestra and they have already performed "from Moskau to Madrid, from Uppsala to Zürich". In all these places, the musicians have shown their devotion ...
Detailinfos zu den Titeln
1 - de puro curda
sexteto andorinha y s.gobbi
2 - mala junta
sexteto andorinha y s.gobbi
3 - apologia milonguera
sexteto andorinha y s.gobbi
4 - el ultimo organito
sexteto andorinha y s.gobbi
5 - yo no se que me han hecho tus oj
sexteto andorinha y s.gobbi
6 - suerte loca
sexteto andorinha y s.gobbi
7 - tzigane tango
sexteto andorinha y s.gobbi
8 - anda que te cure lola
sexteto andorinha y s.gobbi
9 - el cielo en las manos
sexteto andorinha y s.gobbi
10 - total pa' que sirvo
sexteto andorinha y s.gobbi
11 - hotel victoria
sexteto andorinha y s.gobbi
12 - bajo un cielo de estrellas
sexteto andorinha y s.gobbi
13 - desencuentro
sexteto andorinha y s.gobbi
14 - la ley de la corchea
sexteto andorinha y s.gobbi
15 - la ultima curda
sexteto andorinha y s.gobbi
16 - rey del bilongo
sexteto andorinha y s.gobbi
Reviews
Review : Jörg Buntenbach
1994 wurde das Sexteto Andorinha in Dresden gegründet und entwickelte sich in der Besetzung des so genannten `Orquesta Tìpica´ mit zwei Bandoneons, zwei Violinen, Klavier und Kontrabass zu einem ebenso bekannten wie erfolgreichen Tangoorchester, das zu vielen internationalen Tangofestivals eingeladen wird und auch regelmäßig bei diversen klassischen Musikfestivals gastiert. Im Jahr 2000 erschien mit "Reliquias Porteñas" die erste CD vom Sexteto Andorinha. Mit "De Puro Curda" legen sie nun nach - und mit an Bord ist seit 2002 der Sänger Sergio Gobi, der eine Bereicherung für jedes Tangoensemble darstellt, weil er mit Sicherheit zu den besten zeitgenössischen Sängern zählt.
"De Puro Curda" heißt auch der erste Titel des neuen Albums. Es ist ein Tango aus dem Jahr 1957, das vom Sexteto Andorinha ganz im Sinne des so genannten authentischen Tango Argentino vorgetragen wird. Sicher noch nicht der Höhepunkt dieser CD, aber bereits hier beweisen die Musiker, allen voran der bereits erwähnte Sänger Sergio Gobi, mit welch einer immensen Intensität sie bei der Sache sind. Bereits hier spürt man, dass man es mit Vollblutmusikern zu tun hat.
"Mala Junta" von Julio de Caro schließt sich an. Ein Tango aus dem Jahr 1927, den jeder aus den Milongas dieser Welt kennt. 1000 mal gehört also? Langweilig? Ganz im Gegenteil: Andorinha schaffen es, der Abnutzungsfalle zu entgehen und hauchen ihrer Interpretation neues Leben ein, weil jeder der Musiker bei sich bleibt und raffinierte Akzente setzen kann, die sich im Zusammenspiel ergänzen, ohne dabei in technischer Verliebtheit zu erstarren. Die Künstler bleiben locker. Und so muss es sein!
Sehr gespannt war ich auf Titel 3: "Apología Milonguera" wurde von Peter Reil komponiert. Neben Jürgen Karthe ist er der zweite Bandoneonist. Wie Sergio Gobi stieß er erst später zu Andorinha und ergänzte das Repertoire des Sextetos durch seine Arrangements und Kompositionen. Eindrücklich wird uns das bei diesem Titel vorgeführt. Ein verhaltener Beginn, bei dem sich die einzelnen Instrumente abzutasten scheinen, steigert sich langsam zu einem ausgelassen Tanz umeinander. Sehr überzeugend!
Mit "La Ley De La Corchea" und "Rey Del Bailongo" stammen zwei weitere Tangos aus Reils Feder. Zum erstgenannten Titel ist im Booklet Folgendes vermerkt: »Die jüngste Komposition dieser CD... unbarmherzig reiht sich Achtelnote an Achtelnote!«. Ich möchte hinzufügen: »Es macht Spaß!«.
"Rey del Bailongo" wurde von Peter Reil im Gedenken an den verstorbenen Tangolehrer Udo Hartmann komponiert, dem die Berliner Tangoschule Bailongo gehörte. Eine schöne Geste, die zeigt, dass die Tangoszene enger zusammen wächst.
Fast jeder der 16 Tangos auf dieser CD ist hörenswert. Nicht etwa, weil die Tangos außergewöhnlich sind, sondern weil das Sexteto Andorinha den Werken sein ganz eigenes Profil verleiht. Tanzbar spielen die Musiker ohnehin - und über kleinere Schwächen wie bei "Tzigane Tango" von Astor Piazzolla sieht man gerne hinweg. Hier ist das Spiel der Musiker zu verhalten. Den Streichern fehlt bei diesem Stück die kraftvolle Entschlossenheit, bis zum Äußersten zu gehen und die ein oder andere Zuspitzung zuzulassen. Nichtsdestotrotz: "De Puro Curda" gehört für mich in den Plattenschrank aller Tangueros und Tangueras.
Zu guter Letzt noch ein Wort zum CD-Cover, das sehr ansprechend vom Sänger Sergio Gobi gestaltet wurde. Im Booklet befinden sich die Tangotexte inklusive der Übersetzungen, Fotos und Anekdoten. Die Macher haben sich hier wirklich über alles Gedanken gemacht und zeigen damit, wofür ihr Herz schlägt: für den Tango...
Sexteto Andorinha sind:
Uta-Maria Lempert / Violine
Klaus Koepernik / Violine
Peter Reil / Bandoneon
Jürgen Karthe / Bandoneon
Fabian Klentzke / Piano
Tino Scholz / Kontrabass
Sergio Gobi / Gesang
Die Website von Sexteto Andorinha: www.andorinha.de
www.tangokultur.info
Jörg Buntenbach, 20080213
Review : Veronika Fischer
Nach der ersten CD "Reliquias porteñas", die 2000 erschien, hatte das Sexteto Andorinha lange Veröffentlichungspause - und das Warten hat sich gelohnt! Seit 1994 in der der klassischen Besetzung der orquesta típica aufgestellt, arbeiten die Musiker seit 2002 mit dem Sänger Sergio Gobi zusammen - wunderbar intensive und dabei vielfältige Stimme, von schmeichelnd über ironisierend zu anklagend.
Nach zwei adaptierten Klassikern als stimmiger Eröffnung erwartet uns das erste Highlight der CD: eins der drei Stücke aus Peter Reils Feder, der selbst mit der orquesta spielt. Neben der "Apología milonguera", die sich von getragenem, geradezu langweiligen Anfang zu einer schwungvollen Milonga (oder "unendlichen Party", wie das Booklet verkündet) mausert, um wieder gelassen zu enden, hat es mir besonders die Milonga "La ley de la corchea" angetan: rhythmisch-hüpfend, ohne den Candombe-Beat zu vernachlässigen.
Hervorzuheben ist, dass die Musiker sich Stücken annehmen, die viele der modernen orquestas außen vor lassen und die daher nur in altehrwürdigen Aufnahmen bekannt sind: die wunderbaren Valses "Yo no sé que me han hecho tus ojos" (ohne Gesang fast besser als mit!) und "Bajo un cielo de estrellas" (dramatisch ebenso stimmig wie in der schmalzigen Caló-Version) oder "Suerte loca", ein typisches Rodríguez-Rhythmus-Schmankerl, bekommen dadurch ein neues, aber stimmiges Gesicht. Gut gefallen auch die Neu-Arrangierungen: Mala junta ist ein Musterbeispiel, dass es auch anders als de-Caro-schrammelig oder Pugliese-dramatisch geht.
Eher enttäuschend sind dagegen die beiden Piazzolla-Interpretationen: es fehlt die Absolutheit, die den Kompositionen innewohnt. Schade, denn da die Stücke kaum zum Tanzen geeignet sind, hätten zwei spannungsgeladene Zuhör-Versionen die CD bereichert.
Das Cover ist liebevoll gestaltet, und auch das Booklet bietet mit Tango-Texten der veröffentlichten Stücke echten Mehrnutzen. Wie schön, dass sich die Musiker auch um solche Kleinigkeiten Gedanken machen!
Wichtig ist mir als DJane nicht nur der künstlerische Wert eine CD, sondern auch Tanzbarkeit. Auch diesen Praxistest hat die CD mit Bravour bestanden - zumeist mische ich die Stücke von der aktuellen CD (angegeben in Nummern) mit denen von der vorherigen (Reliquias porteñas; angegeben in Titeln). Die Milonga-Tanda (03/"Reliquias porteñas"/08), die Valses (12/05/"Lagrimas y sonrisas"), instrumentale (02/"9 de Julio"/11/16) und gesungene (06/04/15/10) Tango-Zusammenstellungen haben Tänzer begeistert. Damit hat die CD bewiesen, dass sie nicht nur für Tango-Fanatiker, sondern auch für DJs eine Kaufempfehlung verdient. Ich wünsche mir, dass wir auf die nächste CD weniger als sieben Jahre warten müssen!
1. Tanzbarkeit: * * * *
2. Klangqualität * * * * *
3. Titelauswahl/Interpretation: * * * * *
4. Editorischer Wert: * * * * *
5. Vokalanteil: 60%
6. Spieldauer: 52 Minuten
www.la-potranca.com
Veronika Fischer, 20080701
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