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Das Tango Real Quartett ging aus dem gleichnamigen Berliner Tangoorchester hervor und ist im In - und Ausland mit seinem Programm zu hören. Auf dieser CD stellt es erstmalig Instrumentalaufnahmen vor, die unter anderem Themen von Julian Plaza und Astor Piazzolla ...
Detailinfos zu den Titeln
1 - felicia
tango real
2 - nocturna
tango real
3 - gallo ciego
tango real
4 - celos
tango real
5 - inspiracion
tango real
6 - canaro en paris
tango real
7 - milonga de mis amores
tango real
8 - quejas de bandoneon
tango real
9 - danzarin
tango real
10 - payadora
tango real
11 - preparense
tango real
12 - recuerdo
tango real
13 - taquito militar
tango real
14 - adios nonino
tango real
15 - corazon de oro
tango real
Reviews
Review : Hans Peter Salzer
Die aktuelle CD des Berliner Quartetts bietet eine Reihe von derzeit wohl
angesagten und oft eingespielten Tangos. Laut Booklett sind alle Themen
dieser CD ?gleichermaßen dem Konzertsaal und dem anspruchsvollen Tanz verpflichtet³. Nach meinem Gefühl jedoch liegt das Gewicht tendenziell
stärker auf dem ?Konzertsaal³: Die Mehrzahl der Stücke fordert selbst von
geübten TänzerInnen das ganze Können sind also sehr anspruchsvoll und
Piazzollas ?Adios Nonino³ ist in dieser Einspielung jenseits der Grenze zum
Tanzbaren.
Dennoch findet der geneigte Tänzer Tangos, die in die Beine gehen. ?Felicia³ ist frisch und kräftig und lädt förmlich zum Tanzen ein ein Opener für Tanzrunden und daher wohl auch das erste Stück auf der Scheibe. Genauso schwungvoll klingt ?Canaro En Paris³. ?Danzarin³ wurde sehr akzentuiert eingespielt und ist tanzbar im Pugliese-Stil.
Die CD hält auch verschiedene Milongas bereit, die teilweise sehr interessant klingen, wie z. B. die ?Milonga De Mis Amores³ in einer modernen Bearbeitung mit einer Salsa-Sequenz sehr originell, streckenweise aber nicht leicht zu tanzen. ?Taquito Militar³ ist eine Milonga mit mehreren Stops schwer zu tanzen aber interessant anzuhören. ?Nocturna³ dagegen läuft munter und gut tanzbar durch.
Zwei Stücke haben lange Intros und sind für DJs wohl nicht so interessant: Das ist einmal ?Celos³, ein europäisches Thema mit ungarisch anmutendem
Violinen-Intro in unseren Breiten besser bekannt unter dem Titel
?Jalousie³ und ein andermal ?Quejas De Bandoneon³, das wie ?Preparense³
und ?Recuerdo³ zu den anspruchsvollen Nummern zählt.
Die vier Musiker spielen keinen eigenständigen durchgängig unverwechselbaren Stil. Sie orientieren sich bei ihren Interpretationen an verschiedenen Maestros und Ensembles und schaffen es, unterschiedliche Stile in ihrem Repertoire zu haben. Dabei gelingt es ihnen, das Vorbild aufzunehmen und durch eigene Interpretationsimpulse eine gewisse Note einzuarbeiten. Da sind beispielsweise wuchtig akzentuierende, ja treibende Schläge im Rythmus, deutliche Synkopierungen, starke Dehnungen und plötzliche Tempiwechsel mit weiten gehaltenen Spannungsbögen zu hören, die weit über die Originale hinausgehen. In der Lautstärke loten die Musiker das gesamte Spektrum aus und hin und wieder klingen in den Milongas bei genauerem Hinhören leicht jazzige Phrasierungen durch.
Nur eines ist wirklich schade: dass die Instrumente nicht immer sauber intonieren zuweilen liegt die Violine hörbar daneben und die gute Aufnahmetechnik scheint das zu verstärken. Dieser Umstand dämpft den Hörgenuss doch erheblich, was für mich ganz wesentlich ist, und zu
deutlichen Abzügen führt.
Fazit: Leider keine Spitzenscheibe - für Fans des Berliner Ensembles jedoch eine Empfehlung!
Hans Peter Salzer, Tango-Jay, www.argentango.de/dj
erschienen in Tangodanza 3-2000, Zeitschrift für Tango argentino
Hans Peter Salzer, 20031212
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