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Rotterdam, Cuarteto
Yunta De Oro
Genre: Tango: TangoLabel: Cuarteto Rotterdam Duration: 66 min.
Code: crc000002
Cuarteto Rotterdam is Tango - full of passion, esprit and power. The quartet was founded in 2004 and the name derives from the meeting point of the four musicians, who studied Tango at the "Rotterdam Academy for World Music" in the Netherlands. The advantage of the ...
Detailed information on the titles
1 - Yunta De Oro
Cuarteto Rotterdam
2 - Colores De Tango
Cuarteto Rotterdam
3 - Milonga Del Serafín
Cuarteto Rotterdam
4 - Atrapante
Cuarteto Rotterdam
5 - Divertida
Cuarteto Rotterdam
6 - Danzarín
Cuarteto Rotterdam
7 - Desde El Alma
Cuarteto Rotterdam
8 - Mi Refugio
Cuarteto Rotterdam
9 - Bahia Blanca
Cuarteto Rotterdam
10 - Amorando
Cuarteto Rotterdam
11 - Canaro En Paris
Cuarteto Rotterdam
12 - Oblivion
Cuarteto Rotterdam
13 - Bordoneo Y 900
Cuarteto Rotterdam
14 - Morena
Cuarteto Rotterdam
15 - Por Una Cabeza
Cuarteto Rotterdam
16 - Tristezas De Un Doble A
Cuarteto Rotterdam
17 - Escualo (feat. DJ Eniless)
Cuarteto Rotterdam feat. EJ Enile
Reviews
Review : Jürgen Bieler
Ich sag's am besten gleich vorweg: Diese Aufnahmen sind mit Abstand das Beste und Interessanteste, was ich seit langem an Tangomusik gehört habe. Die "liner notes" zu dieser CD hat Gustavo Beytelmann, bekannt von seiner Arbeit mit Mosalini und mit seiner eigenen Tango-Formation, geschrieben. Darin stellt er fest, dass das Cuarteto Rotterdam etwas substantiell Wichtiges besitzt, nämlich einen ganz eigenen Klang. Das stimmt, aber es ist noch nicht alles. Susanne Cordula Welsch (Violine), Judy Ruks (Piano), Frances Dorling (Kontrabass) und Michael Dolak (Bandoneón) überzeugen über 17 Stücke hinweg mit schierer Kompetenz in Sachen Tango, tollen Arangements und einem hohen Maß an künstlerischer Kreativität.
Die musikalische Spanne dieser CD reicht von Gardels "Por una Cabeza" über mehrere Werke von Piazzolla und zwei Di Sarlis bis hin zu einigen Puglieses. Aber die entsprechenden Stücke klingen nie wie Verbeugungen vor den Stilen der großen Meister, sondern eigenständig und frisch. Die Interpretationen transportieren das, was die drei Damen und der Mann am Bandoneón bei diesen Werken empfinden - und das, was ihnen künstlerisch dazu einfällt.
Begeistert haben mich daneben noch ganz andere Dinge, etwa das ungewohnt-eigenwillige "Desde el Alma" und die wundervolle Adaption von Nelegattis "Milonga del Serafín". Den Gitarrenpart haben sie ganz aufs Klavier übertragen, und das mit großer Kunst. Man weiß nach dem Hören einfach nicht mehr, welche denn jetzt die originale Version war, die mit den Gitarren oder die hier mit dem Klavier. Welche schöner ist, lässt sich eh nicht sagen.
Dann gibt es auf der CD etwas, was ich mal den "50th-Block" nennen möchte. Dazu gehören Letteras "Atrapante" und "Divertida" (Milonga), Julián Plazas "Danzarín" und "Morena" sowie "Canaro en Paris". Stücke, die das Ensemble im Club-Sound der 50er und 60er Jahre serviert, mitreißend gespielt, perfekt aber lebendig, Trolio, Baffo/ Berligheri und Horacio Salgán grüßen herzlich. Bei "Canaro en Paris" wird das Cuarteto Rotterdam regelrecht übermütig, da intonieren sie den B-teil als trockenes Fugato, um dann in der Schluss-Stretta regelrecht wegzufliegen - das hat Humor.
Ansonsten lässt sich bei dieser Formation kaum sagen, wo sie mit ihrer Musik besser hinpasst: in den Konzertsaal oder als Live-Act auf die Milonga. das Cuarteto Rotterdam scheint da keine großen Unterschiede zu machen, ihre Musik ist einfach beides, Kunst und Tanzmusik. Auch das unterscheidet sie von einigen Kollegen. Irgendwie scheint in ihren Interpretationen immer irgend jemand aufs Tempo und den Beat aufzupassen - was die Musik erfreulicherweise über weite Strecken auch sehr tanzbar macht.
Tangodanza 01/2008
Jürgen Bieler, 20080128
Review : Willem Lammerink
quot;Fabelhafte klassische Tangos sind nicht umsonst fabelhafte klassische Tangos, also müssen wir sie (wieder) spielen." Etwas Ähnliches müssen die Mitglieder des Cuarteto Rotterdam gedacht haben, als sie mit den Aufnahmen von Yunta de Oro anfingen. das Goldene Joch, das jeder Tangomusiker trägt, ist das bleischwere Erbe der Musik aus den dreißiger und vierziger Jahren: melodien, die 'jeder' kennt und aus denen man als Musiker doch immer etwas Neues und Spannendes machen muss. Cuarteto Rotterdam wagt einen mutigen und überwiegend gut gelungenen Versuch.
Die vollen Arrangements klingen, als ob viel mehr als vier Musiker die Stücke spielen würden. Es geschieht viel und auch wenn man sich die CD verschiedene Male angehört hat, entdeckt man immer wieder neue Sachen. Insbesondere die sperrigen Klavierpartien von Judy Ruks und die auffälligen Basspartien von Frances Dorling (und die hervorragende - deutsche - Produktion) tragen dazu bei. Zugleich klingt die Musik locker und spontan, als wäre alles in einer Mußestunde in einem Take aufgenommen. Das gilt vor allem für die Uptempostücke und für die älteren Tangos wie Desde el Alma, Bordoneo y 900 und Canaro en Paris, bei dem der berühmte Lauf am Ende sehr komplex ausgeführt wird. Andere Klassiker hält man vor allem klassisch. Bahia Blanca und Morena werden gediegen ausgeführt, tragen jedoch nicht viel zu den berühmten, alten Versionen bei. Das moderne Excualo gewinnt viel durch den Makeover von DJ Eniless (auch wenn es auch in dieser Version ein kitschiges Stück bleibt). Trotzdem ist nicht alles Gold, was auf dieser CD glänzt. Der Tango Nuevo, den Cuarteto Rotterdam ausführt, unterbricht den Durchfluss der CD und vor allem Piazzollas Tristezas de un Doble A quält sich 10.28 scheinbar endlose Minuten fort, wie ein friesischer Bauer durch den knietiefen Lehmboden.
Aber gut, für solche Stücke gibt es eine Sprungtaste auf dem CD-Spieler. Cuarteto Rotterdam zeigt, dass mit der schweren Bürde der Vergangenheit auch in unserer Zeit noch viel Innovatives gemacht werden kann.
Übersetzung des Originaltextes in La Cadena, November 2007
Willem Lammerink, 20080205
Review : Peter Stiens
Sie dürfen sich zu den meistbeschäftigten Tango Orchestern Europas zählen. Über 50 Konzerte geben sie Jahr für Jahr. 2004 begegneten sich vier Musiker, die zusammen in den Niederlanden ihr Musikstudium an der "Rotterdam Academy for World Music" absolvierten. Aus dem gelegentlichen Zusammenspiel wurde schnell das Cuarteto Rotterdam. Seitdem ziehen sie durch Europa um Konzertbesucher und Tangotänzer gleichermassen zu begeistern.
Ich hatte das Vergnügen, die vier anlässlich des Blind Date Tango live zu erleben und war verblüfft, welchen Druck sie erzeugen. Ausgefeilte Arrangements lassen das Quartett nach mehr klingen. Rockgitarristen benutzen jede Menge elektronisches Equipment um ihren Sound aufzupeppen und breiter klingen zu lassen. Hier sind es einzig die Arrangements und eine perfekte Spieltechnik. An jenem Abend passierte das Cuarteto alle wichtigen Stationen des Tango. Von der Guardia Nueva über die goldene Zeit der Vierziger hin zum Tango Nuevo Piazzollas bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Alle Titel des Abends waren nach optimaler Tanzbarkeit ausgesucht.
Auf der aktuellen CD "Yunta de Oro" finden sich viele der an jenem Abend gespielten Titel wieder. Wer die Möglichkeit hat diese vier Vollblutmusiker live zu erleben sollte sich das Vergnügen gönnen und ruckzuck verschmelzen Hören, Tanzen und Genießen zu einem einzigartigen Erlebnis.
Besonders gut gefallen mir die Di Sarli Nummern Bahia Blanca und Mi Refugio. Gab es je eine filigranere Version der Bahia Blanca? Desde de Alma, eine stark von Piano und Violine getragene Version des allseits beliebten Vals' scheint direkt von Rachmaninoff inspiriert zu sein, ohne jedoch den Bezug zum Tango zu verlieren. Coco Nelegattis Milonga del Serafin verwöhnt uns mit vollendeter Tangoharmonie. Die Milonga Divertida strahlt die Leichtigkeit und Fröhlichkeit aus, die zu einer Milonga gehört, die wir im allgemeinen jedoch nur vom Frischkäse aus der Werbung kennen. Daß man sich auch auf getragene Tangos versteht beweist Danzarin, und trotzdem kann man sich des Gefühls nicht erwehren, daß den Musikern selbst hier gelegentlich der fröhliche Schelm im Nacken sitzt. Tristezas De Un Doble A toppt die Schwere und Getragenheit nochmal, kein Wunder - ist ja schließlich ein echter Piazzolla Titel. Mann, und wenn ich jetzt am Schreibtisch sitzend nochmal Canaro en Paris höre, so schleicht sich sofort die Gänsehaut auf die Arme, denn das schöne Gefühl, das ich beim Tanzen hatte ist sofort präsent. Danke, Cuarteto Rotterdam!
Auf der CD sind weitere echte Kracher. Hört's euch selbst an. Am besten Live!
Hörproben gibt es auf der Webseite des Cuarteto und auf unserer Hörprobenseite. Kaufen kann man ebenfalls beim Cuarteto Rotterdam. Oder wie immer selbstverständlich bei DYM.
Cuarteto Rotterdam, das sind Michael Dolak (Bandoneón), Susanne Cordula Welsch (Violine), Judy Ruks (Piano) & Frances Dorling (Kontrabass)
www.un-loco.de
Peter Stiens, 20080904
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