Heute nichts zu verkaufen ...
Liebe Freunde der Musik aus Lateinamerika und der Karibik!
Heute verkaufen wir nichts. Dafür verschenken wir ein paar CDs und wundern uns. Noch nie gab es so viele Abmeldungen von unserem Newsletter wie nach der letzten (rein deutschsprachigen) Ausgabe, in der wir unsere Kunden über eine Erhöhung der Versandkosten innerhalb Deutschlands informierten. Das war dann wohl eine kleine Abwanderungswelle zu Firmen, die zumindest dem Schein nach bessere Versandbedingungen bieten.
Letzendlich ist es auch jedem freigestellt, sein Geld da auszugeben, wo die Monopole weiterwachsen. Die Regel ist einfach: Jeder Euro an eine Firma, die auf Grund ihrer marktbeherrschenden Position billiger anbietet, ist ein Euro für die fortschreitende Monopolisierung. Die Vielfalt bleibt auf der Strecke, das Angebot wird einseitiger und langweiliger ...
Wie gesagt, wir wollen heute nichts verkaufen, sondern einfach ein wenig informieren, ein bischen rummeckern und ein paar Anmerkungen machen zu Dingen, die uns so beschäftigen.
In diesem Zusammenhang eine Mail, die uns vor ein paar Tagen erreichte und die ich unseren Newsletterabonenten nicht vorenthalten möchte. Da schreibt uns doch (kein Spam!) ein gewisser Chris aus Russland:
“Hi, We san offre to you CD's, origen from Russia. The CD's and poligrafia have excelent quality.All CD's are silver. We have more 5000 titles (hard, heavy, rock, progressive , etc). The price is from 3.50 until 5.00 USD.
We may make CD (from 500 copies) from your original.”
Hab ich doch erst überlegt, ob ich das an die IFPI weiterleiten soll. Das ist die internationale Musikpolizei. (Die gibt es wirklich! Das sind die, die immer mal wieder spektakulär irgendwo einen Raubkopierer auffliegen lassen.) Aber was soll’s. Russland ist zwar um die Ecke, aber nichtmals innerhalb der EG wird geistiges Eigentum erfolgreich geschützt. In Spanien stehen die Polizisten direkt daneben, wenn CD - Klone auf der Strasse direkt vor dem Schaufenster der CD - Läden verkauft werden.
Und da meinen doch die deutschen Tonträgerhändler ernsthaft, wenn alle CDs 9,99 Euro kosten würden, würde alles besser werden. Ernsthaft, das stand gestern in der Fachzeitschrift “Musikwoche”. Die haben wahrscheinlich nicht alle Tassen im Schrank. Mal abgesehen davon, dass Deutschland von allen Industrienationen die niedrigsten CD - Preise weltweit hat.
Apropos Preise: Da hat uns doch ernsthaft ein Kunde vor ein paar Tagen vorgehalten, dass wir “Wucher” treiben würden. Unser (jetzt wohl ehemaliger) Kunde hatte einen Katalog von Anfang 2001 vorliegen Er hat die DM - Preise seiner bestellten CDs fein säuberlich mit 1,95583 in Euro umgerechnet und sich dann gewundert, dass sein Paket im Januar 2003 teurer ist als im Januar 2001. Hätte er andere CDs bestellt, wären sie vielleicht sogar jetzt billiger gewesen, aber seine Bestellung bestand grösstenteils aus CDs, die im Januar 2001 preisreduziert waren. Zitat am Ende des Briefes: Wenn Sie die Differenz nicht zurücküberweisen “werde ich eine kopie dieses schreibens an die verbraucherberatungsstellen und an die presse (tangodanza) geben”. Da sehen Sie mal, womit wir uns hier so auseinandersetzen müssen.
Wäre der Kunde ein wenig netter gewesen - aber naja, er sollte sich vielleicht in unseren Newsletter eintragen und könnte auf diese Weise ab und zu mal (siehe unten) eine CD gewinnen ...
Da fällt mir doch noch was zu unserem Shop ein: Wir suchen eine Person, die unseren CD - Shop auf FRANZÖSISCH übersetzt. Wichtig: De gesuchte Person sollte muttersprachlich französisch sein bzw. ausreichend lange in Frankreich gelebt haben. Sollten Sie sich angesprochen fühlen oder jemanden kennen, schreiben Sie mir bitte eine mail.
Zu guter Letzt werden wie versprochen CDs verschenkt. Gewinnen können alle, die unseren Newsletter erhalten und sich ein eigenes Konto im Shop eingerichtet haben. (Wo sollen wir die CDs denn sonst auch hinschicken, wenn wir gar nicht wissen, wo die Leute so wohnen ...) Im Februar haben
Michael Kasper aus Offenbach (eine Tango - CD) Carol Auerbach aus Flourtown / USA (eine Tango - CD) Jürgen Rockahr aus Hannover (eine Salsa - CD)
gewonnen. Die CDs gehen in diesen Tagen raus. Viel Spass damit!
Wenn Sie übrigends richtig gute Infos und Hintergrundberichte aus Lateinamerika erhalten wollen, dann kann ich Ihnen die Matices empfehlen. Matices gehört allerdings nicht zu den Zeitschriften, die am Kiosk erhältlich sind. Habe gerade mal wieder eine Stunde darin gelesen und muss sagen, dass ich kein besseres Hintergrundmagazin zum Thema Lateinamerika kenne. Wer mehr wissen möchte:
www.matices.de
Viele Grüsse von Danza y Movimiento aus Hamburg. Matthias Möbius